MOTÖRHEAD - 12.06.2002 - Oberhausen “Turbinenhalle”

Oberhausen im Juni! Leute in schwarzen Klamotten, mit langen Haaren und jeder Menge Alkohol im Blut, finden sich an der “Turbinenhalle” und deren Umkreis ein. Fans aus allen Lagern - sei es Heavy Metal, Hard Rock, Alt Rock oder Punk, treffen sich zu D E M Event im Frühsommer 2002, oder mit einem Wort: MOTÖRHEAD! Selbst das nächstliegende Schnell-Restaurant mit dem gro- ßen “M” war schwarz von dieser Meute von Fans - und nach einer kleinen Stärkung geht es Rich- tung Halle, die überraschend um 19:10 Uhr geöffnet wurde.
Genauso überraschend startet die Vorgruppe, gegen 19:45 Uhr, vor bereits zahlreich vorhandenen Fans. Jedoch konnte die Truppe aus Köln - dessen Name ich beim besten Willen nicht verstehen konnte und auch wirklich nirgendwo angeschlagen oder verzeichnet war, nicht so richtig überzeu- gen. Die mehr als deutlichen Nu Metal-Einflüsse a´la PAPA ROACH und Co. waren nun wirklich nicht zu überhören - und passte auch nicht so richtig in das Rahmen-Programm dessen, was den Fans an diesem Abend noch bevorstand.

Um ca. 21:55 Uhr ging dann im wahrsten Sinne des Wortes der Punk ab! - Lemmy “der Messias” Kilmister und seine Mannen Phil Campbell (Guitars) und Mikkey Dee (Drums) enterten die Bühne mit den Worten “Hello Oberhausen! We are MOTÖRHEAD! Born to kick your ASS!!! Als Einstieg gab´s dann auch den passenden Titel mit “We Are Motörhead” vom gleichnamigen 2000er Album! Und als hätte man es geahnt, verwandelte sich der ganze Innen-Raum in einen großen Mosh-Pit, in dem gebangt und gepogt wurde was das Zeug hielt. Klassiker wie “No Class”, “Civil War” sowie “Metropolis” folgten diesem fullminösen Auftakt. Ordentlich abgefeiert wurde auch der Cover-Song “God Save The Queen” von den SEX PISTOLS und die Klassiker “Born To Raise Hell” oder “Bom- ber”. Erstes Highlight war “Sacrifice”, mit einem anschließenden Drum-Solo von Mikkey Dee, wel- cher zweifelsohne wie ein Tier auf seine unzähligen Becken und Toms einschlug. Gänsehaut pur bekam man bei dem RAMONES-Tribute-Stück “R.A.M.O.N.E.S”, den Lemmy natürlich in Geden- ken an die beiden verstorbenen Joey und Dee Dee Ramone (letzterer verstarb erst kürzlich) spiel- te. Eine klassische Rock´n Roll-Nummer stand auch mit “Going To Brazil” auf der Play-List - und mit “Orgasmatron” gönnte man den Fans eine kleine Ruhepause. Ab dann gab´s aber wieder das volle Brett, denn ein Hammer jagte den nächsten. “Killed By Death”, “Iron Fist”, “Ace Of Spades”, “Damage Case” und “Overkill” rundeten diesen Abend bombastisch ab. Fast ein bisschen verwun- dert war man jedoch darüber, dass man ganze zwei Songs vom gerade erschienenen Longplayer “Hammered” gedudelt hatte - was aber der Stimmung keinen Abbruch tat! Tradition wird halt groß geschrieben bei MOTÖRHEAD. Einziger Wehrmutstropfen war der Merchandise-Stand - bei dem man satte 30 Euro für ein simples T-Shirt einheimsen wollte. 15 Euro hätten es hier auch getan!!! Also raus aus der Halle, und rein in den Oberhausener Regen, wo man sich vor dem Eingang mit einem T-Shirt für gerade mal 10 Euro eindecken konnte - und ab nach Hause!
Alles in allem war es ein unvergessener Abend, den die charismatisch-durchgeknallten Engländer den Fans in der so gut wie ausverkauften “Turbinenhalle” geboten haben (abgesehen vom Sound, der von Song zu Song lauter und dröhnender wurde). Wer nicht da war ... selber Schuld!
(André)