Es war wieder soweit! Die Progressiv-Metal-Götter von DREAM THEATER um “Meister-Trommler” Mike Portnoy und “Gitarren-Hexer” John
Petrucci ließen wieder unzählige Hobby- und Berufsmu- siker verzweifeln! Der vierte Halt der “World Turbulence Tour” in Germany führte den New Yorker Fünfer in die Oberhausener “Arena”, die mit ca. 4000 Zuschauern mehr als
gefüllt war. Den An- fang machten PAIN OF SALVATION, eine schwedische, progressive Metal-Band, denen man ei- ne rosige Zukunft zutraut. Dennoch war das Auftritt der fünf Nordlichter ein recht unspektakulärer, was aber durchaus
mit dem mehr als miserablen Sound zu tun haben könnte ... denn Shouter Daniel Gildenlow war so gut wie gar nicht zu hören. Nach einer überraschend kurzen Umbaupause und der üblichen “Licht aus Jubel”-Zeremonie, war Mike
Portnoy der erste der Truppe, der die Bühne betrat - viel umjubelt natürlich! Als die Formati- on kurz danach vollzählig auf dem Podest stand, gab´s das volle Brett. Ohne Verschnaufpausen und unnötigen Schlagzeug- und
Gitarren-Soli, führten DREAM THEATER durch das gerade erst erschienene Album “Six Degrees Of Inner Turbulence”. Auch sehr beliebt waren Titel vom Long- player “Scenes From A Memory” (1999) wie “Home” - oder die Hammer-Ballade
“The Spirits Car- ries On” - ziemlich zum Schluss! Zur gewohnten Hochform lief Mr. Portnoy hinter seinem Drum- Kid auf, der drei Bass-Drums auffuhr, und sie in regelmäßigen Abständen sorgfältig vertrimmte. Hinzu kommt noch der
für mich beste Bassist dieses Sonnen-Systems John Myung, der mit auf- fälliger Leichtigkeit seinen Sechs-saitigen Bass malträtierte - und nicht zu vergessen Axtschleifer John Petrucci, der sowieso von einem anderen
Gitarren-Stern kommt! Aber generell behandelten alle Musiker ihre Instrumente so, als würden sie sich gerade warm spielen, abgesehen von Front- Sänger James LaBrie, der konstant und souverän in sein Mikro sang. Den Vogel (im
positiven Sinne) schossen die Jungs mit einer sehr eigenwilligen Version des METALLICA´s-Klassikers “Master Of Puppets” ab (von den Fans natürlich ohne Ende abgefeiert)! Als DREAM THEATER nach drei Stunden ohne Pause so langsam
zum Ende kamen, durfte natürlich auch nicht “Pull Me Under” vom “Images And Words”-Album fehlen - und als Rausschmeißer wurde dann noch in einer ultralangen Version “Take The Time” hinterher gelegt - das einige Passagen vom
RUSH- LIVE-Output “All The Worlds A Stage” von 1976 beinhaltete (da kann man nur sagen: Hammer!!!) Kurz bevor die Gruppe dann von der Bühne ging, schnappte sich Mastermind Portnoy das Mikro und ließ verlauten: “I must Pee”!
Verständlich nach über drei Stunden Spielzeit. Übrig bleiben schließlich hunderte von Musikern - den Tränen nahe - und sich selber den Strick drehend, die ei- nen wahren und unvergesslich geilen Abend erlebt haben. (André - 02/2002)
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