“Graspop Metal Meeting” - 06. Juli 2002 - Dessel (Belgien)

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Graspop

Nach dem “Bang Your Head”-Festival und den daraufhin frisch brodelnden Disput-Gerüchten um Rob Halford und seinen Hofstaat, beschloss die DARK TALES-Redaktion spontan, selbst einmal nach dem Rechten zu sehen. Die nächstbeste Gelegenheit dazu bot sich kurz darauf am 06. Juli 2002 in Dessel (Belgien) auf dem “Graspop Metal Meeting”.

Als wir gegen 14:30 Uhr auf dem Festival-Gelände eintrafen, drängten sich mit einem Schlag drei Eindrücke dominierend in unsere Wahrnehmung: Erstens: der für Belgien-Open-Airs typische all- gegenwärtige Geruch nach Pommes-Fett, zweitens: die überwältigende, bunte Masse an “Metal- Hungrigen”, die kreuz und quer über den “Graspop”-Acker trieb, und drittens: die überdimensional große “Main Stage”, die mittig auf der Stirn-Seite des riesigen Festivals-Geländes thronte.

Auf dieser Bühne würden wir HALFORD jedoch nicht vor einer Stunde zu Gesicht bekommen - al- so nahmen wir erstmal einen kleinen Erkundungsgang vor. Wir trafen auf eine stattliche Fülle an “Sauf- und Fressbuden” (sogar Eiskugeln konnte man kaufen - schleck!), einen “Meet and Greet”- Stand, eine Tattoo- und Piercing-Bude, haufenweise Verkaufs-Stände für T-Shirts und Schmuck,- Dekorations- und Mode-Utensilien für den Metal-Bedarf ... sowie auf einen Bungee-Jumping-Kran, der mutigen Metallern eine Konzert-Beobachtung im freien Fall ermöglichen sollte!

Rob Halford
Rob Halford

Rechts und links des imaginären Pfades zur “Main Stage” hatte man für die Auftritte der “Neben- Bands”, zu denen durchaus bekannte Namen wie IMMORTAL, BIOHAZARD, ARCH ENEMY oder CANNIBAL CORPSE gehörten - zwei Zeltbauten errichtet - in denen jeweils ca. 1.500 Personen Anhängerschaft Platz finden mochten. Doch man muss schließlich Prioritäten setzen - und diese führten uns nun zu diesem überragenden Monstrum von Bühne, bei der alleine schon der Bühnen- Grund stolze drei Meter über dem Boden zu suchen war!

Eine unfreiwillige Pause ergab sich nach dem atmosphärischen “Golgotha” - als urplötzlich Pat Lachmans Gitarrenverstärker zu streiken beschloss. Bestimmt zehn Minuten lang und heldenhaft hielt Mike Chlasciak das Publikum mit einem spontanen Animationsprogramm und improvisierten Gitarren-Soli bei Laune. Der Meister selbst verfolgte diese Aktion interessant von einer Monitor- Box im hinteren Bereich aus, auf der er es sich bequem gemacht hatte, und schien offensichtlich gewillt, den Pannenvorfall mit Humor zu nehmen.

Doch als diese Hürde dann endlich genommen war, sollte die Freude der Fans, dass nun der Gig mit “Cyber World” seine Fortsetzung fand - nicht lange halten. Wir konnten es alle irgendwie gar nicht so richtig glauben, als schon ein Titel später - mitten in der zweiten Hälfte von “The Hellion”/ “Electric Eye” - ein dunkler Schicksals-Engel der Band plötzlich vollkommen “den Saft” abdrehte diese zu einem abrupten Abbruch des Songs zwang! Und da die 50 Min. “Spielzeit” ohnehin so gut wie vorüber waren, wurde dies zugleich auch das ungewöhnlich abrupte Ende des HALFORD- Auftritts.

Rob Halford
Rob Halford

DARK TALES

Gegen 15:35 Uhr eroberten HALFORD und seine Crew dieses Ungetüm von Stage - doch so auf- merksam wir auch hinsahen - wir konnten keinerlei Hinweise auf einen angeblichen Band-internen Zwist ausmachen! Im Gegenteil - HALFORD wirkte völlig entspannt und SO gut gelaunt - als wäre ihm soeben der “Schmunzelhase” höchstpersönlich über den Weg gelaufen! In harmonischer Ein- tracht schaltete das HALFORD-Team locker von Null gleich in den zehnten Gang ... und ließ mit “Painkiller” sofort die Metal-Meute rasen! Nicht minder enthusiastisch wurde der darauffolgende JUDAS PRIEST-Kracher “Jawbreaker” von den Fans begrüßt, und die HALFORD-Stücke “Resur- rection”, “Made In Hell”, “Exciter” (von PRIEST) und “Betrayal” sicherten der tobenden Masse ein begeistertes Weiterfeiern!

Matrix