Wizard
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Von der Musik einer Formation, die den Namen CUSTARD trägt, konnten wir uns bis dato eigent- lich überhaupt keinen Reim machen – schwankten doch die Übersetzungsangaben unserer Eng- lischwörterbücher zwischen ”Vanillepudding”, ”Vanillesoße” und ”Eiersüßspeise”...?!  Zur Aufklä- rung dieser Frage traten nun sechs Musiker im EDGUY-ähnlichen Romantik-/Mittelalter-Look zum ”Steel Meets Steel”-Kampf an, um uns zu lehren, dass sich hinter diesem Namen keine Schwabbelmasse, sondern genussvoller, meist speediger und recht professioneller Power Metal verbirgt! Bereits mit ”Signs” stellte CUSTARD-Sänger Guido Brieke aus Unna trotz zwischenzeit- licher Schwierigkeiten im Monitorbereich sehr schnell klar, dass er mit seiner Stimme auch in höheren Gefilden zu beeindruckenden Leistungen in der Lage ist, und aus der Liga seiner über- wiegend in Herne beheimateten Mitstreiter Holger Simon (Guitar), Karsten Knüppel (Guitar), Ron Michel (Keyboard), Jens Schröder (Bass) und Cris Klapper (Drums) wurde er dabei effektvoll mit Chören unterstützt! Wie ”Signs”, so stammten auch der mit seiner fetten Keyboarduntermalung gelungen kommerziell klingende Stampfer ”Charon’s Call”, das in ähnlichem Tempo dagebotene Stück ”Freedom For All”, sowie die Speed-Reißer ”Up To The Sky” und ”For My King” von CUSTARDs ”For My King”-Album aus dem Millennium-Jahr 2000. Vier weitere hymnische  Krea- tionen jüngeren Urspungs ergänzten CUSTARDs überzeugendes Live-Programm, das mit dem ein wenig an Tobias Sammets AVANTASIA-Projekt erinnernden Song ”Shine On” und bemerkenswertem Jubel seinen Abschluss fand! Eigentlich schade, dass die Zugabe-Forderung des Publikums unerfüllt blieb... Natürlich hält auch die CUSTARD-Site für interessierte Anhänger des Power Metal-Genres unter www.custard.de ein reiches Download-Angebot an mp3s parat!

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Custard
Custard
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Irgendwie war es, als würde die in der ”Live Station” zunehmende Hitze mit der Zeit den Drang nach Metal besiegen – jedenfalls schien es zum Auftakt des Gigs von DEW-SCENTED nach dem Soundcheck doch leerer geworden zu sein. Frontshouter Leif Jensen aus Berlin und seine Thrash-Mannen aus Norddeutschland, die neben Florian Müller an der Gitarre, Patrick Heims am Bass und Uwe Werning hinterm Schlagzeug noch einen weiteren Klampfer an ihrer Seite hatten, wussten aber dennoch zu schätzen, dass das hiesige Publikum der Grillnachmittagsversuchung widerstanden hatte und durch ihr Erscheinen zum Fortbestand metallischer Aktivität beigetragen hatte. Gestartet wurde mit Live-Attacken in Form der Kostproben ”Bitter Conflict” und ”Uncon- ditional” vom 2002er DEW-SCENTED-Album ”Inwards”, die auf der gesamten Bühne und für davor zu heftigem Mattenschwingen führten! Dann bot ”Idolized” von der 1999er CD ”Ill-Natured” metal- lisches Kraftfutter für SLAYER-Fans, bevor mit ”Life Ending Path”, ”Inwards”, ”Locked In Motion”, ”Reprisal” und ”Feeling Not” wieder auf das Liedgut aus 2002 zurückgegriffen wurde. Mit ”This Grace” gab’s nochmals aus 1999 eine solch saftige Breitseite für die verbliebene Metallerschaft, dass man DEW-SCENTED nicht ohne Zugabe aus dem Saal lassen wollte! Mit dem SLAYER- Coversong ”War Ensemble”, der ebenfalls auf dem DEW-SCENTED-Album ”Inwards” zu finden ist, verabschiedete sich die Band schließlich angemessen von ihren Fans. Unter ihrer Homepage www.dew-scented.de erhaltet ihr einen aufschlussreichen Einblick über die bisherigen und be- vorstehenden Aktivitäten dieser Truppe. ..........................................................................

Dew Scented
Dew Scented
Dew Scented

DARK TALES

Noch schnell die Pferde gesattelt, die Schwerter geschliffen und eine blutige Axt aus der Ecke gekramt, denn nun war es Zeit für den Headliner diesen Abends, WIZARD! Mit einem in latei- nischer Sprache intoniertem Intro versetzten uns die tausend Jahre zu spät geborenen Helden aus Bocholt in die richtige Stimmung, um mit dem Drachenboot auf dem Rhein-Herne-Kanal auf und ab zu segeln. Leider konnte die Halle nicht geflutet werden, und so mussten wir anfangs mit einer trockenen Kulisse vorlieb nehmen. WIZARD-Sänger Sven D’Anna ließ direkt zum Opener “Hammer, Bow, Axe And Sword” mit einem Schlachtruf im MANOWAR-Stil die Erde erbeben und ernteten bewundernde Blicke. Mit “Iron War”, “The Betrayer”, “Dark Wings”, “Ultimate War”, “Head Of The Deceiver”, “Hall Of Odin”, “The Powergod” und “The March Of The Einheriers” zogen sich die Songs quer durch die Schaffensperioden der True-Metaller, wobei das Hauptaugenmerk auf dem aktuellen Album “Odin” lag. WIZARD begeisterten auch durch die würzigen Showein- lagen wie Blutspucken, feuersprühende Gitarren und Feuerspucken. Da die Temperaturen auf der Bühne wohl noch etwas höher waren, als im Auditorium kippte Sven dem Bassisten V. Leson auch gleich eine Flasche Bier über den Kopf, der sich mit einer Flasche Wasser, die er dem Sänger komplett in die Hose goß, auf seine Art revanchierte. Danach wurde natürlich auch das Publikum in diese feuchten Spielchen einbezogen, was allerdings dankend angenommen wurde. Nach Beendigung des regulären Sets forderten die anwesenden Metaller lautstark nach “Defen- ders Of Metal” vom “Head Of Deceiver”-Album. WIZARD ließen sich nicht lange bitten und scho- ben gleich als zweite Zugabe noch “Heavy Metal Will Never Die” nach, das diesen Abend beendete. Unter www.legion-of-doom.de könnt ihr mehr über WIZARD erfahren. Insgesamt gese- hen war das zweite “Steel Meets Steel”-Festival wiederum eine gelungene Angelegenheit, bei der Freunde nahezu aller metallischen Stilrichtungen auf ihre Kosten kamen, ohne den lang- weilenden Wiederkäuungsbrei, den uns die Großevents so gerne bieten, schlucken zu müssen. Die Tatsache, dass das Festival jedoch auf Grund des Ärgers mit der Gemeinde nicht als Open Air-Veranstaltung stattfinden konnte, empfand ich bei den anhaltenden tropischen Temperaturen allerdings als nicht gerade publikumsförderlich. Aber man kennt ja den deutschen Amtsschim- mel. (Kerstin + Torsten - 07/2003) ...................................................................

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