Nach "Nights Of Arabia" wurde von den Fans erst einmal ein verspätetes "Happy Birthday" in Richtung des KAMELOT-Gitarristen Thomas Youngblood geschmettert, der zwei Tage zuvor sei- nen Ehrentag feiern durfte, bevor mit "The Spell" ein "Karma"-Klassiker die wilden belgischen Horden aufmischte. "Wanda" und "Mourning After" ließen das Schiff danach aber wieder ins "Epica"-Fahrwasser gleiten. Als Gastmusiker hatten sich KAMELOT mit keinen Geringeren als dem jahrelangen Yngwie Malmsteen-Keyboarder Mats Olausson verstärkt, der auch eine kleine Soloeinlage zum Besten geben durfte. KAMELOT waren an diesem Abend prächtig aufgelegt, auch wenn Mr. Khans Stimme auffällig oft nicht den richtigen Ton traf, was bei "Wings Of Despair" besonders stark auffiel, boten musikalisch aber ansonsten eine erstklassige Leistung.

Kurz darauf wurde es bei der tollen Ballade "Don't You Cry", bei der Roy Khan nur von Thomas Youngblood auf der Akustik-Gitarre unterstützt wurde, so richtig schön romantisch und Roys Ge- sang erinnerte in den hohen Passagen schon eher an ein AHA- als an ein Metal-Konzert. Abso- lute Klasse. Mit "Forever" und "Fall From Grace", beide ebenfalls vom "Karma"-Longplayer, wur- den wir aber schnell wieder ins metallische Leben zurückgerissen, und Bassist Glenn Barry stieß seinen Viersaiter zum letzten Song des regulären Sets wie einen Tauchsieder tief in die brodelnde Menge! Die Stimmung war auf ihrem Höhepunkt! Nach einer halb spontanen und halb dirigierten Gesangseinlage seitens des Publikums ließen sich die "Floridaner" nicht lange bitten und schossen mit "Lost And Damned" und "Karma" noch zwei absolute Highlights ab, bevor sie sich von der Bühne zurückzogen. Jubel und zahlreiche "We want More"-Rufe beorderte die Band jedoch für eine weitere Zugabe auf die Bretter, die die Welt bedeuten, zurück. Mit dem ebenfalls vom "Epica"-Album stammenden "Farewell" verabschiedete sich die Truppe aber dann endgültig und hinterließ uns zufrieden und gutgelaunt in die laue Sommernacht. (Torsten - (05/2003)