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Von der angeblichen Black Metal-Vergangenheit der Stockholmer KATATONIA, die den nächsten Act der “Scen Heavy” bestritten, war nicht mehr viel zu spüren. Eigentlich handelte es sich dabei eher um melancholischen Rock, als um etwas, das die Bezeichnung “Heavy” verdiente!

Katatonia
Katatonia

Nach der biederen KATATONIA-Darbietung stellten F.K.Ü. (Freddy Kruegers Ünderwear) schnell wieder klar, dass wir uns auf einem Metal-Festival befanden. Den Musik-Stil der Band kann man als Mixtur aus EXODUS, S.O.D., FORBIDDEN, AGENT STEEL & NUCLEAR ASSAULT bezeich- nen. Geschminkt wie Death-Metaller gaben F.K.Ü. Gas, dass die Bude nur so qualmte und heiz- ten ihren Fans so richtig ein.
Für die anschließende Performance der THE MUSHROOM RIVER-Band mit ex-SPIRITUAL BEG- GARS Vocalist/Bassist “Spice” sorgte anschließend bei mir nur für ein müdes Gähnen, da mich persönlich der Stil der Gruppe aus Stoner- und Seventies-Rock nicht wirklich ansprach. Etlichen Fans um mich herum ging es wohl anders - da der Zuschauerbereich vor der Bühne ein ziemlich beengtes Bild bot.

The Mushroom River Band
The Mushroom River Band

Wir lösten uns aus dem Tross und reihten uns lieber schon mal in die beträchtlich angewachse- ne Schlange wartender LOST HORIZON-Fans ein, die wie wir nach den Autogrammen der sechs Metal-Krieger hungerten! - Ungeschminkt und völlig starallürenfrei, erfüllten LOST HORIZON alle Fan-Wünsche und strahlten gut gelaunt in die Kameras. Echt sympathisch, die Jungs!

Nach erfolgreicher Autogrammbeute, schauten wir kurz beim Gig von SATARIEL vorbei, die ihren melodischen Death Metal in die moshende Menge schleuderten, um uns sofort wieder zur “Heavy Stage” zu begeben: Schließlich mussten wir uns einen guten Platz für die Show von WITCHERY sichern.
WITCHERY setzen sich aus Musikern von THE HAUNTED, MERCYFUL FATE, ARCH ENEMY und NIFELHEIM zusammen - und zeigte auch an diesem Tage, wie man modernen Thrash Metal spielt. Die beiden Gitarristen Jensen und Richard fegten mit einer Präzision und Schnelligkeit ihre Höllenriffs herunter, dass mir nur noch der Vergleich zu Kerry King und Jeff Hannemann verbleibt. Klopper! - Shouter Toxine, der Mal wieder mit Hammer und Holzpflöcken bewaffnet auf die Bühne stürmte, wurde sofort euphorisch von den Metal-Heads begrüßt, und bot einen energiegeladenen Auftritt, der einen sofort in seinen Bann zog. Nach einer Show - das einen Querschnitt durch die regulären WITCHERY-Scheiben widerspiegelte - gab es als Zugabe eine ultrabrutale Version des ACCEPT-Klassikers “Fast As A Shark” von der WITCHERY-Mini-CD “Witchburner”.

Witchery
Satariel
Witchery

Nun hieß es wieder die Beine in die Hand zu nehmen, und schnellstens zum Auftritt von DREAM EVIL zu kommen. Die Band um Starproduzent Fredrik Nordström an der Rhythmusgitarre (Studio Fredman, Göteburg) stellte bei ihrem ersten LIVE-Auftritt überhaupt alle Zeichen auf Sieg und riss das Publikum vom ersten Ton an mit! - Kein Wunder ... mit einem Album wie “Dragon Slayer” im Rücken! Sänger Niklas Istfeldt und Wundergitarrist Gus G. sprühten nur so vor Energie und Spiel- freude und ließen keine Gelegenheit aus, ihre Texte mit scherzhafter Ironie nachzuspielen. Somit strich Niklas bei der Textstelle “Golden Skin” zärtlich über den Arm vom armen Gus, der sich vor Lachen nicht mehr halten konnte. Zum absoluten LIVE-Kracher mauserte sich das Stück “Heavy Metal In The Night”, dessen Echo noch nach Konzertende lautstark aus einigen Kehlen drang.

DARK TALES

Matrix