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DARK TALES

Einen richtig geilen Granaten-Gig lieferten DEBRIS INC. zu früher Mittags-Stunde auf der Black Metal-Stage ab. Das neue Projekt um Gitarristen-Tier und Shouter Dave Chandler (ex-SAINT VI- TUS), Bassplayer Ron Holzner (ex-TROUBLE) sowie Schlagzeuger Barry Stern (ex-ZOETROPE/ TROUBLE) vollführten einen kultigen Doom-Performance-Ritt, den man nicht alle Tage zu sehen bekommt. Das kalifornische Power-Trio - die ihren Stil selbst als “Happy-Violent-Drunken-Stoner- Doom-Punk” bezeichnen - legten mit ultra-brutalen Riff-Kanonaden und ellenlangen Jams wie “Mr. Pizza Man Blues”, “Nightmare”, “Pain” - oder dem legendären SAINT VITUS-Gassenhauer “Born Too Late” einen glänzenden Gig ab und spielten sich regelrecht in einen Doom-Rausch!           .

Unter die Rubrik “Absolut krank ... sollte man aber gesehen haben”!, fällt der Auftritt der Japaner METALUCIFER! Ich hatte von einem Kollegen den Tipp bekommen, den Gig auf der Party-Stage unbedingt zu verfolgen, obwohl ich bis dato keine Scheibe der “Kamikaze-Metaller” hören konnte. Aber eins vorweg: Das war auch nicht nötig, denn selbst ohne die Lieder zu kennen, machte der Set einen Höllenspaß!!! Die Japsen sind wirklich total durchgeknallt ... und mehr als nur “Metal”! Welcher Gitarrist geht zum Beispiel heutzutage noch mit Spiegel-Sonnenbrille und Kutte (!) auf die Bühne? Bei METALUCIFER kein Problem! Und in fast jeden Song-Titel kam irgendetwas mit Heavy Metal vor ... “Heavy Metal Chainsaw”, “Heavy Metal Hunter”, “Heavy Metal Samurai” usw.! Es war einfach eine geile “Heavy Metal-Party” (huch - schon wieder), die gefeiert wurde - und der Bassist von METALUCIFER ist auch noch bei der Black Metal-Combo SABBAT tätig, die genau- so “Old School”-lastig durch die Gegend knattern und ebenfalls in “Wacken” am Start waren!

Die Banger vor der Bühne hatten ihren Spaß mit METALUCIFER und ich muss sagen, dass die Songs bei allen Klischees (die einfach dazugehören) auf keinen Fall 08/15-mäßig waren, sondern starken NWOBHM-beeinflussten Metal boten, der absolut überzeugen konnte. Als der Gitarrist am Ende des Gigs noch in bester Cronos-Manier seine Klampfe zerlegte und ins Publikum ver- teilte, war eines klar: METALUCIFER sind ´ne geile Kapelle, und ich muss mir jetzt schnellstens alle Scheiben besorgen! (Marco)                                                                                          .

Seit “Wacken 2002” bin ich der festen Überzeugung, dass in Brasilien Metaller bereits mit einem gewinnenden Lächeln auf die Welt kommen! Zu dieser Erkenntnis würde jeder kommen, der mit- erleben durfte, mit welch ansteckender Freude ANGRA auf der True Metal-Stage ihre wilden Klän- ge in das wogende Meer der Anwesenden trieben! Das metallische Volk reagierte vom ersten Ton an mit euphorischer Teilnahme auf jeden noch so kleinen Fingerzeig ihrer Stars, deren hinge- bungsvolle Darbietung und überragendes Spiel-Talent wie ein allumfassender, magischer Zauber auf die Metal-Gemeinde wirkte! Aufgekratzt stachelten die Fans bei “Angels Cry” ihre Helden mit Händeklatschen und rhythmischen “Hey!-Hey!-Hey!”-Rufen zu akustischen Höchstleistungen an, die ANGRA so locker von der Hand gingen, dass es nebenher noch zu einem perfekt bewegungs- synchronen “Klampfen-Ballett” reichte.                                                                                   .

Kristallklar umhüllte uns zu “Rebirth” Edu Falaschi´s fantastische Stimme und sorgte für Gänse- haut bei dem Publikum, das nun seinerseits zu einer beeindruckenden Chor-Tätigkeit ansetzte! Die nachfolgende brasilianische Percussion-Einlage, an der sich jedes ANGRA-Mitglied gekonnt beteiligte, erzeugte eine elektrisierend exotische Stimmung und brachte die Luft im Raum zwi- schen Band und Zuhörerschaft zum Flirren. Nach dem hemmungslosen “Nothing To Say”-Speed- Donner - der von den dicht gedrängten Reihen erneut mit pathetischen “Hey!-Hey!-Hey!”-Shouts und ganzem Körpereinsatz unterstützt wurde, begleitete rauschender Applaus ANGRA´s Abgang von der Bühne! Schließlich lockte der Beifall die humorvollen Brasilianer noch einmal hervor - um mit “Carry On” eine Zugabe hinterherzuschieben, die jedem im Publikum ein letztes Mal für heute deutlich machte: ANGRA haben wirklich Metal im Blut! (Kerstin)

Das extravagante und beispiellose (Fress-) Gitarren-Spiel von Mr. Chandler war allein schon se- henswert, und das zeitweilige Auftauchen von Schlagzeuger Barry Stern am Bühnenrand, der die noch müden “Wacken”-Fans aufrütteln wollte, gab dem Auftritt eine besondere und lustige Note! Sicherlich hätte die Truppe mit unzähligen TROUBLE- und SAINT VITUS-Klassikern den Mittag füllen können, aber bei einer Spielzeit von knapp 45 Min. war dies leider nicht möglich! Freuen wir uns also auf das erste DEBRIS INC.-Album (Michael)

Debris Inc.
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