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DARK TALES

Nächtliche Riten zur “Kaffeezeit”? Obwohl es gerade mal heller Nachmittag war, hatte sich eine stattliche Zahl an Metal-Headz zusammengefunden, um dieser ungewöhnlichen “Celebration” von sechs gut gelaunten Musikern aus Schweden beizuwohnen! Mit sprühender Energie und blenden- dem Show-Talent gingen NOCTURNAL RITES auf die Party-Stage los und eröffneten ihr imposan- tes Power Metal-Programm mit dem leidenschaftlichen “Never Die” vom neuesten 2002er Album “Shadowland” und “Wake Up Dead” von ihrer 2000er “Afterlife”-CD. Nonstop stellten die Nordmän- ner weiter bei “Eyes Of The Dead” ihre Qualitäten mit bestechenden Gesangs-Melodien, überwäl- tigender Fingerfertigkeit an Saiten und Tasten sowie beharrlichem Double-Bass-Einsatz unter Be- weis und ernteten dafür reichlich Anerkennung.

Nocturnal Rites
Nocturnal Rites
Nocturnal Rites

Vokal-Akrobat Jonny Lindkvist hatte die Meute vor sich voll im Griff und entfaltete seine professio- nelle Präsenz auf jedem Zentimeter der Bühne, die für ein Charisma seines Kalibers irgendwie viel zu klein geraten war! Seine Gefährten luden währenddessen zum schwungvollen Mitbangen ein - die Chemie zum Publikum und zwischen den Band-Mitgliedern stimmte perfekt! Ein großer Teil der Live-Titel setzte sich aus der 1999er-Veröffentlichung “The Sacred Talisman” zusammen, wobei vor allem “When Fire Comes To Ice” die zuschauenden Maniacs zu heftigem Mitklatschen und lautstarkem Mitsingen veranlasste! Nach “The Sign” und “Shadowland” endete die Live-Dar- bietung der NOCTURNAL RITES schließlich mit dem Stück “Afterlife” - und Sänger Jonny verab- schiedete sich (nicht gerade typisch für einen Schweden) mit einem gelungenen Jodeln! (Kerstin)

PRETTY MAIDS auf der True Metal-Stage! Die Dänen sind eine absolute Party-Gruppe, die Live selten enttäuscht hat ... und so war es auch diesmal. Da ist die Uhrzeit und der Ort zweitrangig! Gib ihnen eine Anlage und sie rocken alles in Grund und Boden! Als das Wetter endlich besser wurde an diesem Freitag, kamen PRETTY MAIDS gerade richtig, um die Stimmung weiter nach oben zu treiben. Mit Knallern wie “Future World”, “Yellow Rain”, “Red, Hot And Heavy” oder “Back To Back” ist das aber auch kein Wunder! Dann schon eher der Körperumfang von Gitarrist Ken Hammer: Mann ist der fett geworden! Ich musste zweimal hinschauen um ihn zu erkennen!!! Das genaue Gegenteil dazu war Shouter Ronnie Atkins, der wie ein Derwisch über die Bühne fegte, und alles aus sich heraus holte. Allerdings wurde bei diesem Auftritt auch wieder mal deutlich, dass die PRETTY MAIDS alle ihre Klassiker bereits vor einigen Jahren geschrieben haben (siehe oben) und die Titel neueren Datums einfach nicht mehr an dieses Niveau herankommen - schade eigentlich. Ach ja ... und das nächste Mal will ich wieder “Battle of Pride” hören! Dafür streicht ihr bitte eine der Balladen ... okay? Ansonsten war´s aber ein guter und extrem kurzweiliger Auftritt.
(Marco)

Dass sich auch Amerikaner zuweilen der nordischen Ideologie zugetan fühlen, demonstrierte we- nig später das ranghöchste SAVATAGE-Oberhaupt Jon Olivia. Für seine Mikro- und Synthesizer- Einsätze zu der SAVATAGE-Aufführung nach 18:00 Uhr auf der True Metal-Stage, hatte sich Oli- via mit einem Wikinger-Helm geschmückt, der ihm eine gewichtige Ausstrahlung verlieh! Seine Miene wirkte dabei jedoch so vergnügt und zufrieden wie die eines Katers, der soeben einen Pott Sahne leergeschleckt hat, und auch die übrige SAVATAGE-Bande strahlte in absoluter Bestform! Eine Ausnahme machte nur Gitarrist Al Pitrelli, der sich jeglicher Beurteilung entzog, da er nicht anwesend war! Überraschend langte dafür an seiner Stelle mehr als ebenbürtig ANNIHILATOR- Granate Jeff Waters in die Saiten ... KULT!!!
Mit unvergleichlicher epischer Wucht eroberte die bewegungsaktive Truppe die Metal-Herzen im Sturm, agierte in immer neuen scherz-posenden Zusammenstellungen miteinander, dirigierte die Massen und infizierte das Volk mit ihrer hemmungslosen Spielfreude. Sänger Damond Jiniya war einfach bemerkenswert! Seine Aura tastete über das Meer aus zahllosen tausend hochgereckten Armen, fesselte selbst die hintersten Reihen, und mit vollendeter gesanglicher Leistung führte er die Crowd in ein metallisches Eldorado! Bei solch einer Auswahl an Klassikern war es dann völlig normal, dass der Zugabenteil beinahe genauso lang ausfiel, wie der Hauptteil zuvor! Mit “Sirens”, “Believe”, “Gutter Ballet”, Power Of The Night” sowie “Hall Of The Mountain King” läuteten SAVA- TAGE ihr grandioses Finale ein und hinterließen rundherum glückliche und durchgerockte Metal- Seelen!
(Kerstin)                                                                                                                  .

Pretty Maids
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