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DARK TALES

Es war der absolute Kick, wie beide Seiten bei dem nachfolgenden “Avantasia”-Stück zu einem mega-starken Chor verschmolzen, wobei der gesamte Text - von Anfang bis Ende - von den Fans mitgesungen wurde! Leider zogen auch die “Stage-Rider” unablässig ihre Bahnen über unsere Köpfe hinweg ... diesmal sogar doppelspurig ... aber das vermochte unsere Faszination nicht zu schmälern! Unermüdlich waren der sympathische Hesse und seine Crew in Bewegung und kata- pultierten ihre Gäste, von denen die aus dem Ausland stammende Hälfte den Begriff “Zugabe” er- staunlich rasch gelernt hatte, von einem Höhepunkt zum nächsten! Für das grandiose Finale ver- anstalteten EDGUY mit “Out Of Control” von der “Vain Glory Opera”-CD ein sound-bombastisches und mitreißendes Double-Bass-Inferno, und auch diesmal blähten unzähligen Stimmen in aktiver Teilnahme die Refrains auf doppelte Lautstärke auf und bedachten die Rhythmus-Parts mit einer beharrlichen Serie von “Hey!”-Shouts! Die Abschieds-Pyros waren nichts gegen die umwerfende Energie und Perfektion, mit der die Musiker-Mannschaft ihren Auftritt meisterte - und zum besten EDGUY-Gig werden ließ, den ich bis dahin erlebt habe!!! Und als die humorvolle Gang schließlich mit “Ja wir sind die lustigen Holzhacker-Buam” von der Bühne stapfte, war ich mir sicher, soeben eine der unterhaltsamsten UND qualitativsten Metal-Performances des “Wacken Open Airs 2002” genossen zu haben! (Kerstin)

Bestens gelaunt genossen EDGUY die Freude, die ihnen bei ihrem Auftauchen entgegenschlug, krempelten kurzerhand die Bühnenbohlen auf links und schaufelten zum Gruße “Fallen Angels” in die bunten Massen! Bei “Tears Of A Mandrake” gab es schon kein Entkommen mehr: Die Fans waren in dem power-sinfonischen Bann gefangen, der die Hits dieser unvergleichlichen Truppe ge- nerell auszeichnet! Im wortwörtlichen Sinne “zündete” dann die Nummer “Vain Glory Opera” vom gleichnamigen 1998er-Album - und mit den Pyros brach unter den Fans der Eifer aus, ihren Lieb- lingen zu zeigen, dass 15.000 Kehlen einen solchen Refrain auch ohne Mitwirkung des “Meisters” effektvoll hinbekommen! Für Sanges-Künstler Tobias Sammet war dies der Augenblick für die Ge- wissensfrage des Abends: “Wollt ihr eine total langweilige Scheiß-Ballade hören?!” - Allgemeine Irritation in den Zuschauerreihen - “Wollt ihr einen schnellen Heavy Metal-Klassiker?” - Tosender Jubel als Antwort! - “Okay”! feixte Tobi, von einem Ohr zum anderen grinsend: “Dann spielen wir den - wir haben ja genug davon”! Der Beweis wurde sogleich mit “Babylon” von dem 1999 heraus- gekommenen Silberling “Theater Of Salvation”, sowie dem EDGUY-Single-Track “Painting On The

Wall” angetreten, wobei die Refrains zum vielstimmigen Orkan eskalierten und von wilden “Hey!- Hey!-Hey!”-Chören der Metal-Headz ergänzt wurden! Obwohl Tobias für seine witzelnde Ansage, er habe sich eigentlich für die passende Stimmung zum nachfolgenden Stück Regen gewünscht, einen Hagel der Empörung erntete, war bei “The Pharaoh” dennoch mit ausreichend Bühnenzau- ber für eine stimmungsvolle Atmosphäre gesorgt: Fauchende Flammensäulen läuteten das Spek- takel ein, Stufe zwei bildeten lodernde Feuerschalen, die Tobias auf einer Anhöhung in hinteren Bühnenbereich umgaben, erneut sprühten nach kurzer Wirkungspause gewaltige Pyros aus dem Boden und wurden schließlich wieder von heißen Flammenföntänen abgelöst. Steigerung unmög- lich? Weit gefehlt! Viel mehr als die großzügigen optischen Extras wog neben Tobi´s überwälti- gender Stimmenbeherrschung das “Miteinander”, das jene auf der Stage mit jenen davor in berau- schenden Wogen der Begeisterung teilten!

Edguy
Edguy

Man mag sicherlich über Reunions geteilter Meinung sein, aber dieser Auftritt von HEATHEN auf der Party-Stage hatte es wirklich in sich. Die Rückkehr der einstigen Bay Area-Thrasher aus den Achtzigern, die mit “Pray For Death” (Demo) und den beiden Scheiben “Breaking The Silence”/ “Victim Of Deception” schon damals Thrash-Geschichte schrieben, standen auf dem Programm. Die Formation um Lead-Shouter David Godfrey, Axtschleifer Lee Altus und Drummer Darren Min- ter (beide letztgenannten spielten Anfang der Neunziger vorübergehend bei DIE KRUPPS) - knall- ten uns ein Thrash-Gewitter um die Ohren, das womöglich nach dem Motto ausgelegt war: “Leu- te, jetzt geben wir euch die volle Kanne”! Jetzt U-N-D hier! Obwohl Gitarrist Doug Piercy nicht da- bei sein konnte, wurde er von dem Mann mit der langen Latte ... äh ... Matte, Ira Black (VICIOUS RUMORS) würdig vertreten! Thrash-Salven wie “Death By Hanging”, “Open The Grave”, “Heathen”, “Pray For Death” oder “Opiate Of The Masses” gaben sich bei diesem sensationellen Konzert die Klinge in die Hand und wurden von der versammelten Thrash-Horde begeistert aufgenommen.

Edguy
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Heathen
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